SOZIALDARWINISMUS - Definition und Synonyme von Sozialdarwinismus im Wörterbuch Deutsch (2024)

FAQs

Was ist Sozialdarwinismus einfach erklärt? ›

Der Sozialdarwinismus wurde zur Rechtfertigung von Imperialismus und Rassismus herangezogen und führte in Deutschland zu Bestrebungen, psychisch Kranken, geistig Behinderten oder schwer Erbkranken zur Vermeidung der genetischen „Degeneration“ oder „Entartung“ das Lebensrecht abzusprechen.

Darwinismus m, von A.R. Wallace eingeführte Bezeichnung für die von C.R. Darwin entwickelte Evolutionstheorie: die Theorie der "gemeinsamen" Abstammung. Danach sind alle Arten von Organismen Nachkommen einer gemeinsamen Ahnenart (Art).

Die Anti-Evolutionisten, die die Evolutionstheorie Charles Darwins im 19. Jahrhundert ablehnten, nannten sich nicht Kreationisten. Der Begriff taucht allenfalls als abwertende Zuschreibung in privater Korrespondenz aus dieser Zeit gelegentlich auf.

Herbert Spencer war allgemein für den Sozialdarwinismus bekannt. Der Sozialdarwinismus ging davon aus, dass bestimmte Menschen aufgrund ihrer Rasse oder Gruppe mächtiger würden als andere . Die Theorie erklärte, dass Menschen ähnlichen Regeln unterliegen wie die von Charles Darwin eingeführte natürliche Selektion.

Der Sozialdarwinismus erlebte im 20. Jahrhundert einen Niedergang, da seine grundlegenden Lehren durch ein erweitertes Wissen über biologische, soziale und kulturelle Phänomene eher untergraben als gestützt wurden.

Während der Begriff Progressivismus eine Reihe unterschiedlicher politischer Interessengruppen repräsentiert, die nicht immer einer Meinung sind, lehnen Progressive den Sozialdarwinismus ab. Sie sind der Ansicht, dass die Probleme der Gesellschaft, wie Klassenkampf, Habgier, Armut, Rassismus und Gewalt, am besten durch die Bereitstellung einer guten Ausbildung, einer sicheren Umgebung usw. angegangen werden könnten.

Der Begriff Darwinismus dient der Beschreibung der biologischen Evolution und wurde vom englischen Naturforscher Charles Darwin (1809–1882) und anderen entwickelt. Er geht davon aus, dass alle Arten von Organismen durch die natürliche Selektion kleiner, vererbter Variationen entstehen und sich entwickeln, die die Wettbewerbsfähigkeit und Überlebensfähigkeit des Individuums steigern und …

Charles Darwin stellte fest, dass sich Lebewesen über Generationen an ihre Umgebung anpassen und sich dadurch eine Art verändern kann oder sogar neue Arten entstehen. Lebewesen, die schlechter angepasst sind, sterben aus. Dieses Prinzip nennt sich „survival of the fittest“.

Wissenschaftler sprechen vom „umgekehrten Darwinismus“, wenn sich bei großen Bauvorhaben immer diejenigen durchsetzen, die am Ende am teuersten werden.

Die fünf Theorien waren: (1) die Evolution als solche, (2) die gemeinsame Abstammung, (3) der Gradualismus, (4) die Vermehrung der Arten und (5) die natürliche Selektion . Man könnte nun behaupten, dass diese fünf Theorien tatsächlich ein logisch untrennbares Paket darstellen und dass Darwin völlig richtig damit lag, sie als solches zu behandeln.

Warum wurde Darwin kritisiert? ›

Die Evolutionstheorie ließ bereits um 1900 die Wogen hochgehen. Zwar war sie in der Wissenschaft anerkannt. Aber dass Gott und Mensch als gestaltende Kraft der Evolution ausgeschlossen wurden, sorgte für Kritik, erzählt ÖAW-Historiker Johannes Feichtinger im Interview.

Darwin beschrieb die Situation des Menschen also einerseits als Spezies, die von der Evolution unter Selektionsdruck gestellt ist. Andrerseits sah er ihn als Individuum, bei dem nicht Kampfeslust, sondern soziale Instinkte im Vordergrund stehen.

Beispiele für die Anwendung des Sozialdarwinismus sind die USA im Gilded Age und das kaiserliche Japan . Weitere Beispiele sind die Politik des Dritten Reichs im nationalsozialistischen Deutschland und der Völkermord an den Armeniern in der UdSSR.

Sozialdarwinisten glauben an das „Überleben des Stärkeren“ – die Idee, dass bestimmte Menschen in der Gesellschaft an Macht gewinnen, weil sie von Natur aus besser sind . Der Sozialdarwinismus wurde in den letzten anderthalb Jahrhunderten immer wieder zur Rechtfertigung von Imperialismus, Rassismus, Eugenik und sozialer Ungleichheit herangezogen.

Die meisten Wissenschaftler erkennen zwar historische Verbindungen zwischen der Popularisierung von Darwins Theorie und Formen des Sozialdarwinismus, doch sie vertreten die Ansicht, der Sozialdarwinismus sei keine notwendige Folge der Prinzipien der biologischen Evolution. Der Sozialdarwinismus gilt allgemein als Pseudowissenschaft .

In den Vereinigten Staaten wurde der Sozialdarwinismus am häufigsten herangezogen , um die enorme Kluft zwischen Arm und Reich zu erklären . Viele amerikanische Industrielle und Geschäftsleute des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts folgten diesem Glauben und erzielten damit großen Erfolg.

Darwins Evolutionstheorie Zusammenfassung

Charles Darwin stellte fest, dass sich Lebewesen über Generationen an ihre Umgebung anpassen und sich dadurch eine Art verändern kann oder sogar neue Arten entstehen. Lebewesen, die schlechter angepasst sind, sterben aus. Dieses Prinzip nennt sich „survival of the fittest“.

In ähnlicher Weise wurde der Sozialdarwinismus nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg als Rechtfertigung für den amerikanischen Imperialismus in Kuba, Puerto Rico und auf den Philippinen verwendet . Viele Anhänger des Imperialismus argumentierten, es sei die Pflicht der weißen Amerikaner, den „rückständigen“ Völkern die Zivilisation zu bringen .

Insgesamt hat der Sozialdarwinismus die Einstellung vieler Amerikaner zur Ungleichheit geprägt. Er suggerierte, Unterschiede hinsichtlich Wohlstand und Erfolg seien das Ergebnis natürlicher Selektion und Versuche, die Ungleichheit zu verringern, stünden im Widerspruch zur natürlichen Ordnung der Gesellschaft .