Sigmar Polke - Museum Ludwig, Köln (2024)

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    14. März bis 5. Juli 2015

    Sig­mar Polke – 1941 in Oels (Sch­le­sien) ge­boren und 2010 in Köln ges­tor­ben – ge­hört zu den be­deu­tend­sten Kün­stlern der Ge­gen­wart. Die Ausstel­lung präsen­tiert Werke von 1963 bis 2010. Sig­mar Polke hatte sich selbst im­mer allen kun­sthis­torischen Ei­nord­nun­gen zu entzie­hen ver­sucht. In sein­er er­sten posthu­men Ret­ro­spek­tive, die nach New York und Lon­don vom 14. März 2015 an im Mu­se­um Lud­wig in Köln gezeigt wird, wer­den da­her zum er­sten Mal alle kün­st­lerischen Me­di­en berück­sichtigt, mit de­nen Polke Zeit seines Lebens in­ten­siv ar­beit­ete.

    In rund 250 Werken wer­den nicht nur seine Malerei und Gra­fik, mit de­nen Polke bekan­nt wurde, aus­gestellt, son­dern auch Zeich­nun­gen, Sk­izzen­büch­er, Ob­jekte, Skulp­turen, Fo­to­gra­fien, Filme, Di­ain­s­tal­la­tion und Fo­tokopierar­beit­en. Viele Werke wur­den noch nie in Deutsch­land gezeigt. Auf diese Weise wird deut­lich, wie Polke die Me­di­en mitei­nan­der verknüpfte und sich ge­gen­seitig durch­drin­gen ließ: In sei­nen Gemäl­den set­zte er fo­to­gra­fische Sub­s­tanzen ein; Raster aus Druck­ver­fahren ver­wan­delte er in Gemälde; Fo­to­gra­fien wur­den durch den ma­nip­ulierten En­twick­lungsprozess zu Unikat­en; seine filmischen Erkun­dun­gen in­spiri­erten sein Ge­samtw­erk. Der Ti­tel der Ausstel­lung spielt auf die­sen neuen Kün­stler­ty­pus an, der sich allen Er­war­tun­gen widerset­zt und entzie­ht.

    Zu­gleich lenkt der Ti­tel den Blick auf den ge­sellschaft­shis­torischen Kon­text sein­er Ar­beit­en. Denn wie kein an­der­er Kün­stler beobachtete Polke das Zeit­gesche­hen der al­ten Bun­des­re­pub­lik und re­flek­tierte ihre ver­drängte Geschichte des Na­tio­n­al­sozial­is­mus. Greifen seine Gemälde der 1960er Jahre die Kon­sum- und Waren­welt des bun­des­deutschen Wirtschaft­sauf­sch­wungs ironisch auf, so lassen sich in sei­nen von Massenkul­tur aufge­so­ge­nen, und in un­ter­schiedlich­sten Me­di­en umge­set­zten, kol­lab­o­ra­tiv­en Ar­beit­en der 1970er Jahre viele An­spielun­gen auf die neuen sozialen Be­we­gun­gen und ihre Sub­kul­turen fin­d­en. In sei­nen groß­for­mati­gen ab­s­trak­ten Gemäl­den sind es seit den 1980er Jahren die neuen Ma­te­rialien, wie pho­to­chemische, wärme- und feuchtigkeit­sempflindliche, aber auch giftige Sub­s­tanzen, die eine verun­sich­ernde und am­bi­va­lente Wirkung auf den Be­trachter haben. „Die Dinge se­hen, wie sie sind,“ lautet ein Ti­tel sein­er Werke. Bezeich­nen­der­weise er­scheint der Ti­tel im Bild spiegelverkehrt. Ein­deutigkeit des Sicht­baren umzukehren und in Frage zu stellen, trieb Sig­mar Polke zu im­mer neuen kün­st­lerischen Er­probun­gen von Ma­te­rialien und Tech­niken. Die aus­gestell­ten Werke wer­den am Ort ihres Ent­ste­hens – denn Köln war mehr als 30 Jahre Sig­mar Polkes Lebens­mit­telpunkt – eine be­son­dere Brisanz ent­fal­ten.

    Dies gilt insbe­son­dere für Sig­mar Polkes Filme, die im Rah­men der Ret­ro­spek­tive in Köln um­fassend vorgestellt wer­den. Ab Mitte der 1960er Jahre bis zu seinem Tod war die Filmkam­era in­te­graler Be­s­tandteil sein­er kün­st­lerischen Praxis. Nur in vere­inzel­ten und aus­gewähl­ten Präsen­ta­tio­nen machte er seine Filme öf­fentlich. Im Rah­men ein­er Ta­gung, die das Mu­se­um Lud­wig ge­mein­sam mit der Uni­ver­sität Köln vom 12. bis 14. Ju­ni 2015 aus­richtet, wer­den Polkes Filme im Kon­text der lebendi­gen Film­szene des Rhein­lan­des in den 1960er und 70er Jahren un­ter­sucht.

    Ein weit­er­er Bezug wird durch die Samm­lung des Mu­se­um Lud­wig hergestellt. Denn das Mu­se­um Lud­wig wurde im­mer wied­er mit großzügi­gen Schenkun­gen von Polke-Werken be­dacht. Bere­its 1974 ge­langte das frühe Raster­bild Kopf von 1966 über eine Ju­biläumsspende in die Samm­lung. Außer­dem befin­d­en sich eine un­betitelte Ar­beit von 1986, Ruine von 1994 und aus dem gleichen Jahr das Trans­par­ent­bild Fen­ster­front in der Samm­lung des Mu­se­ums. 2009 er­hielt das Mu­se­um Lud­wig die na­hezu voll­ständig zusam­menge­tra­gene Samm­lung der Edi­tio­nen von Sig­mar Polke. Diese Schenkun­gen wer­den in die Präsen­ta­tion im Mu­se­um Lud­wig ein­be­zo­gen.

    Die Ausstel­lung wird or­gan­isiert vom Mu­se­um of Mod­ern Art, New York, zusam­men mit der Tate Mod­ern, Lon­don. Sie wurde ini­tiiert und or­gan­isiert durch Kathy Hal­breich, stel­lvertre­tende Di­rek­torin des Mu­se­um of Mod­ern Art mit Mark God­frey, Ku­ra­tor für in­ter­na­tio­nale Kunst der Tate Mod­ern und Lan­ka Tat­ter­sall, ku­ra­torische As­sis­tentin der Abteilung für Gemälde und Skulp­turen des Mu­se­um of Mod­ern Art. Die Präsen­ta­tion am Mu­se­um Lud­wig wird von Bar­bara En­gel­bach, Ku­ra­torin, Samm­lung Zeit­genös­sische Kunst, Fo­to­gra­fie und Me­di­enkunst, Mu­se­um Lud­wig, or­gan­isiert.

    Für die Ausstel­lung hat die Min­is­ter­präsi­dentin des Lan­des Nor­drhein-West­falen Han­nelore Kraft die Schirmherrschaft über­nom­men.

    Sigmar Polke - Museum Ludwig, Köln (9)

    Im Mu­se­um Abteiberg Mönchenglad­bach: SIG­MAR POLKE. An­näherung an Venedig – Filme und Tra­ban­ten der Bien­nale 1986

    Im Mu­se­um Abteiberg, Mönchenglad­bach sind die sechs monu­men­tal­en Kun­st­stoff­siegel­bilder aus dem Deutschen Pav­il­lon der Bien­nale Venedig 1986 zu er­leben, die seit 1989 im Be­sitz des Mu­se­ums sind. Ergänzend wer­den bish­er unge­se­hene Filme und weitere Ma­te­rialien von Sig­mar Polke aus dem Deutschen Pav­il­lon präsen­tiert. Das Mu­se­um Abteiberg ist in ein­er Zugs­tunde von Köln er­reich­bar.
    Eröff­nung: Son­n­tag, 15. März, 12 Uhr
    Ausstel­lung: 15. März – 5. Juli 2015
    www.mu­se­um-abteiberg.de

    Förderer

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    Me­di­en­part­n­er

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    F.A.Z. meets Sig­mar Polke: Hi­er ge­ht's zum Gewinn­spiel

    Mo­bil­itäts­part­n­er

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    Reisen Sie mit dem Spar­preis Kul­tur nach Köln, in­n­er­halb von 3 Ta­gen hin und zurück - be­quem und sch­nell im ICE/EC/IC ab allen Bahn­höfen in Deutsch­land. Den Spar­preis Kul­tur er­hal­ten Sie ab 14.12.2014 bei gleichzeitigem Kauf oder Vor­lage ein­er Ein­tritt­skarte zur Ausstel­lung Sig­mar Polke in allen DB Reisezen­tren und DB Agen­turen. Preis in der 2. Klasse ab 39 EUR bzw. ab 49 EUR in der 1. Klasse. Bis zu vi­er Mit­fahr­er sparen jew­eils 10 EUR. Die Fahrkarten sind kontin­gen­tiert und zugge­bun­den, sie kön­nen bis zu einem Tag vor An­tritt der Reise ge­bucht wer­den. Kin­der zwischen 6 und un­ter 15 Jahren reisen in Be­glei­tung ihr­er El­tern oder Großel­tern kosten­los mit. Dazu müssen sie vor Fahr­tan­tritt beim Kauf auf der Fahrkarte einge­tra­gen wer­den. Weitere In­for­ma­tio­nen er­hal­ten Sie un­ter www.bahn.de/kul­tur

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    FAQs

    Is the Ludwig museum worth it? ›

    Museum Ludwig in Cologne is one of the most important art museum in Germany. Over 8,000 square metres, it shows artworks from classical Modernism to contemporary art. In particular, its collection of American Pop Art, which is the biggest and most important collection of its kind outside of the USA, is outstanding.

    How old was Sigmar Polke when he died? ›

    Polke died at the age of 69 due to complications from cancer.

    What was Sigmar Polke known for? ›

    German artist Sigmar Polke (1941–2010) is widely recognized as one of the most innovative painters and multidisciplinary artists of the postwar era.

    Who designed the Museum Ludwig? ›

    Conceived by the Cologne architects Peter Busmann and Godfrid Haberer, the “double museum,” which housed both the Wallraf-Richartz Museum and the Museum Ludwig, opened in 1986.

    What is the most prestigious art museum? ›

    The Louvre, The Met, Tate Britain – for art-lovers and aficionados, the best places to see the world's greatest masterpieces, amid a sea of galleries in cities the world over, are well known. For the rest of us mere mortals, however, the choice can be overwhelming.

    What is the largest natural history museum in Germany? ›

    With over 30 million objects, the Museum für Naturkunde Berlin houses the largest natural history collection in Germany.

    Was Sigmar a God? ›

    Sigmar, also known as Sigmar Heldenhammer and the God-King, is the Ascended god of civilisation and progress, the patron deity of men, the lord of the Realm of Azyr and the Free Peoples of the Cities of Sigmar. His honorifics include the "Man-God," "The Thunderer," Zahg-Mar, "The Great Roaring One," and "Chaosbane."

    How do you pronounce Sigmar Polke? ›

    Polke (pronounced POLL-ka) was nearly as influential as Robert Rauschenberg, Jasper Johns and Andy Warhol, the postwar titans who made his own work possible.

    Was Sigmar a human? ›

    Sigmar, also called Sigmar Heldenhammer, meaning "Hammer of the Goblins" in Old Reikspiel, [6a] born as Sigmar Unberogen, sometimes called the "God-King" and who reigned as the first Emperor of Man [19a], is a former mortal man who has become an ascended god of the Old World Pantheon, embodying the spread of ...

    Who is the German dot artist? ›

    Sigmar Polke Worked Across a Wide Range of Media

    From early in his career Polke was a great experimenter, and he expanded his ideas around how German political and popular culture imagery could be translated into works of art.

    Who is the German artist polka? ›

    Sigmar Polke (13 February 1941 – 10 June 2010) was a German painter and photographer. Polke experimented with a wide range of styles, subject matters and materials.

    What artist was drafted into the French military in 1861 to serve in Algiers? ›

    AlamyClaude Monet, a 20-year-old art student, appeared in the sub-prefect's office in his home town, Le Havre, on March 2nd, 1861 along with 227 eligible young men. They arrived to draw a lottery number for the compulsory army draft; Monet drew a low number, below 74, and was called into service.

    Is Museum Ludwig worth it? ›

    I would definitely recommend the Ludwig Museum to anyone who loves modern art. However, if you are not into this kind of art, you might find it boring or confusing. It's not a museum for everyone, but for those who appreciate it, it's a fantastic experience.

    Who opened the Design Museum? ›

    Founded in 1989 by Sir Terence Conran, the museum is the place in the UK where the design industry, education and the public come together to change the way people think about themselves and the future.

    Who is the director of Ludwig Museum Cologne? ›

    Yilmaz Dziewior

    Is it worth going to the Getty museum? ›

    The guided tours and educational programs provided valuable insights into the art and history of the collections. The Getty Center is a must-visit for art enthusiasts, culture lovers, and anyone seeking a day of inspiration in Los Angeles.

    Is the museum Pass in Netherlands worth it? ›

    We absolutely recommend the Museumkaart to any Dutch residents and expats. It can offer fantastic value over the whole year. The card is great for the ability to just pop into a museum for 30 minutes and visit a new exhibition – and you won't feel the pressure to see everything.

    Is Museum Island Berlin worth it? ›

    Berlin's Museum Island is one of the most outstanding museum complexes in Europe. Five architects designed the impressive architectural ensemble in the heart of the city. Construction was finished in 1930. The museum buildings and the exhibits are equally worth seeing and attract over three million visitors annually.

    Is the High museum worth it? ›

    There's a wide variety of art, which is nice. Some good and some maybe not so much. At least in my eyes, but we all have a different opinion on what we think is art and what type of art we like. If you're any type of art lover and have the time, I would recommend that you visit the High Museum of Art.

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    Author: Cheryll Lueilwitz

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